Eine Wunschgeschichte


Eines Nachts träumte ein Mann, in seiner Straße sei ein neuer Laden eröffnet worden. Neugierig machte er sich auf den Weg, und kaum hatte er den Laden betreten, erkannte er zu seinem Erstaunen Gott hinter der Ladentheke.
„Was verkaufst Du hier?“ fragte er.
„Was immer Dein Herz begehrt“, antwortete Gott.
Der Mann konnte sein Glück kaum fassen. Lange überlegte er, wie er diese einmalige Gelegenheit gut nutzen könnte. Schließlich gab er seine Bestellung auf.
„Also, zuallererst möchte ich Liebe und Anerkennung für den Rest meines Lebens haben“, sagte er, „außerdem Glück und Erfolg in meiner Arbeit. Dann möchte ich noch Gesundheit und Mut, damit ich nie wieder unter Ängsten leide. Und dann hätte ich gern noch Weisheit in meinen Entscheidungen und Frieden für meine Seele.“
Wieder dachte er eine Weile nach, um bloß nichts Wichtiges zu vergessen.
„Ach ja“, fügte er nach einer Weile hinzu, „das alles will ich nicht nur für mich allein haben, sondern am besten gleich für alle Menschen.“
Gott lächelte und sagte: „Ich glaube, Du hast mich nicht richtig verstanden. Ich verkaufe hier keine Früchte. Hier gibt es Samen.“

 

 


Entnommen aus: Systemische Organisations-Aufstellungen für Konfliktlösungen in Unternehmen und Beruf, Marlies Holitzka, Elisabet Remmert, Schirner Verlag, 1. Auflage, 2000.

 


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