Die Arbeit nach systemischen Prinzipien
In der systemischen Denkweise geht man davon aus, dass Menschen sich abhängig vom Kontext und dem Rahmen von Ereignissen verhalten. Jeder Mensch verhält sich also in seinen unterschiedlichen Systemen jeweils anders. In der Familie verhalte ich mich anders als im Kreise von Kollegen oder unter Freunden.
Meine Erwartungen, die ich an ein bestimmtes Umfeld habe, bestimmen außerdem mein Verhalten entscheidend mit.
Kurz gesagt bedeutet systemisch: Alles ist mit allem verbunden.
Ein weiterer Punkt ist, dass wir mit selektiver Wahrnehmung unsere eigenen Wirklichkeiten erschaffen. Was ich für wirklich halte, hält mein Kollege vielleicht für völlig irreal und umgekehrt. Das hat zur Folge, dass es nicht darum gehen kann, ein Problem zu bekämpfen, sondern seine eigene innere Landkarte mit ihren persönlichen Wirklichkeiten zu überprüfen.
Mit meinen Wahrnehmungen steuere ich die Qualität meines Erlebens. Das Glas kann halb voll oder halb leer sein, je nachdem, welche Grundannahme ich meiner Wahrnehmung gebe.
Diese Prinzipien im Hinterkopf, werden in der Mediation Fragestellungen wie zum Beispiel das zirkuläre Fragen verwendet.
- „Was würde Ihr Chef denken, wenn er Sie in der Problemsituation erleben würde?“
- „Was glauben Sie, denkt die andere Seite über die jetzige Situation?“
Eine weitere Form der Fragestellung, mit der Sie in der Mediation konfrontiert werden können, ist die Skalierungsfrage, mit der aktuelle Befindlichkeiten, aber auch die Richtung, in die es gehen soll, abgefragt werden:
„Sie haben eine Skala von 0 bis 10 vor sich. 0 ist der Ausgangspunkt, 10 die Lösung. Wo auf der Skala stehen Sie jetzt und wo werden Sie bei unserem nächsten Treffen stehen?“
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